Besondere Eigenschaften der Gase
Wir haben bei den Festkörpern und Flüssigkeiten das Volumen in Abhängigkeit
von der Temperatur untersucht. Der Einfluss des Druckes wurde dabei vernachlässigt.
Dies ist zu vertreten, weil sich Festkörper und Flüssigkeiten auch
durch hohe Drucke nicht merklich komprimieren lassen. Bei Gasen ist das aber
ganz anders!
Die Luft in einer zugehaltenen Fahrradpumpe lässt sich stark komprimieren.
Ein Gas, das bei Normaldruck viele hundert Liter einnimmt, lässt sich bei
hohem Druck in eine kleine Stahlflasche pressen. Gase sind also in hohem Maße
kompressibel. Die hohe Kompressibilität unterscheidet
sie wesentlich von den bisher behandelten Festkörpern und Flüssigkeiten.
Wir müssen bei Gasen daher neben der Temperatur T
und dem Volumen V auch den Druck p
in unsere Untersuchungen einbeziehen.
Wir werden im folgenden sehen, dass von den drei Größen T,
p und V immer nur zwei
unabhängig voneinander veränderbar sind. Um das Problem etwas zu vereinfachen,
wollen wir zunächst jeweils eine Größe konstant halten. Man
erhält so sehr einfache Beziehungen, aus denen wir dann schließlich
die allgemeine Zustandsgleichung der Gase ableiten werden.
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