 |
Thermische Ausdehnung von Festkörpern
Bei Erwärmung dehnt sich ein Festkörper, von ganz wenigen Ausnahmen
abgesehen, aus. Betrachten wir zunächst den Spezialfall eines stabförmigen
Körpers, so wie er in dem hier
gezeigten Experiment verwendet wird.
Der Stab hat anfangs bei der Temperatur t0
die Länge l0 . Wird er nun auf die
Temperatur t erwärmt, so ändert sich seine
Länge proportional zu
und proportional zu l0:
Der Längenausdehnungskoeffizient
gilt die relative Längenänderung pro Temperaturintervall an. Er ist
materialspezifisch und selbst leicht temperaturabhängig [Tabelle].
Für nicht zu große Temperaturintervalle (etwa 100 K) kann
in guter Näherung als konstant angesehen werden und liegt typischerweise
in der Größenordnung von 1·10-6 K-1.
Technisch wird die thermische Längenausdehnung beispielsweise für
Bimetall-Streifen genutzt.
Für die Änderung des Volumens V(t)
erhält man analog:

Wobei V0 das Volumen bei
der Temperatur t0 bezeichnet. Für
den Volumenausdehnungskoeffizienten
gilt näherungsweise:
|
 |
Der Bimetall-Streifen
Verbindet man, wie in (a) gezeigt, zwei dünne Metallstreifen
mit unterschiedlichem
miteinander (z.B. Eisen und Zinn), so erhält man einen sogenannten Bimetall-Streifen.
Dieser reagiert, wie in diesem Versuch
zu sehen ist, auf Temperaturänderungen durch Verbiegung (b), weil sich
eine seiner Komponenten (rot) stärker ausdehnt als die andere (blau).

Bimetall-Streifen werden in der Technik häufig benutzt, um bei Erreichen
einer bestimmten Temperatur einen elektrischen Kontakt zu betätigen (z.B.
Überhitzungsschutz) oder um preiswerte Thermometer zu realisieren.
Eine Anwendungsfall (Bimetall als
Schalter) sehen Sie hier.
|
|