Es ist allgemein bekannt, dass die Materie aus Atomen oder Molekülen aufgebaut
ist. Die Stoffe können jedoch in unterschiedlichen Erscheinungsformen vorliegen.
Denken wir beispielsweise an Wasser, das immer aus H2O-Molekülen
besteht. Hier gibt es eine feste (Eis), eine flüssige (Wasser) und eine
gasförmige Phase (Wasserdampf). Man bezeichnet dies auch
als den festen, den flüssigen und den gasförmigen Aggregatzustand.
Die Ursache hierfür ist in der Wechselwirkung der Bausteine der Materie,
also der Moleküle bzw. Atome, untereinander zu suchen: Diese befinden sich
in ständiger unregelmäßiger Bewegung, deren Intensität
von der Temperatur abhängt. Diese wird daher auch thermische Bewegung
genannt. Ein deutliches Indiz für die thermische Bewegung der Moleküle
ist die Brownsche Molekularbewegung.
Wir werden hierauf später genauer eingehen.
Zwischen den Molekülen eines Stoffes wirken andererseits anziehende Kräfte,
die als Bindungskräfte oder Molekularkräfte bezeichnet werden. Die
thermische Bewegung wirkt den Bindungskräften entgegen. Abhängig vom
Verhältnis von Bindungsenergie zu thermischer Energie finden wir die unterschiedlichen
Erscheinungsformen der Materie: Wir unterscheiden den festen,
den flüssigen und den gasförmigen
Aggregatzustand. Jeder der drei Aggregatzustände hat eine besondere innere
Struktur, die seine Eigenschaften wesentlich bestimmt.
Ändert sich die Intensität der thermischen Bewegung der Moleküle
eines Stoffes, so ändert sich auch das Verhältnis zwischen Bindungsenergie
und thermischer Energie. Als Folge kann ein Stoff seinen Aggregatzustand ändern.
Man bezeichnet dies als Phasenübergang.
Der flüssige Aggregatzustand
Die Flüssigkeiten nehmen eine Zwischenstellung zwischen dem festen und
dem gasförmigen Zustand ein. Wie bei festen Stoffen wirken zwischen den
Molekülen Anziehungskräfte, die dafür sorgen, dass sich diese
nicht zu weit voneinander entfernen. Flüssigkeiten haben daher eine mit
Festkörpern größenordnungsmäßig vergleichbare Dichte.
Flüssigkeiten lassen sich ebenfalls kaum komprimieren: Sie haben also ein
festes Volumen.
Eine Flüssigkeit
Auch die Moleküle der Flüssigkeit sind ständig in Bewegung.
Allerdings führen sie keine schwingende Bewegung wie im Festkörper
aus, sondern bewegen sich in ungeordneter Zickzackbewegung, die wir von der
Brownschen Molekularbewegung bereits kennen.
Bei Flüssigkeiten sind die Bindungsenergien nicht mehr wesentlich größer
als die Energie der thermischen Bewegung. Die Moleküle der Flüssigkeit
sind deshalb gegeneinander beweglich, jedoch nicht so frei, wie das bei Gasen
der Fall ist. Flüssigkeiten haben daher keine feste Gestalt, sondern nehmen
stets die Form ihres Behälters an.