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Temperaturskalen
Um Temperaturen quantitativ erfassen zu können, benötigt man eine
Temperaturskala. Diese kann durch mindestens zwei willkürlich wählbare
Eichpunkte, die auch Fixpunkte genannt werden, festgelegt werden. Durch diese
Willkür sind unterschiedliche Temperaturskalen entstanden, von denen heute
noch drei in Gebrauch sind.
Die bei uns im Alltag am häufigsten verwendete Skala ist die bekannte
Celsius-Skala. In den angelsächsischen
Ländern wird dagegen häufig die Fahrenheit-Skala
benutzt. Wissenschaft und Technik bedienen sich neben der Celsius- vor allem
der Kelvin-Skala, die ihren Nullpunkt
bei der tiefsten theoretisch denkbaren Temperatur, dem absoluten Nullpunkt,
hat. Wir werden dies im Abschnitt über Gase noch genauer besprechen.
Unterschiedliche Temperaturangaben lassen sich leicht ineinander umrechnen
und somit leicht vergleichen.
Celsius-Temperaturen werden in dieser SLE mit einem kleinen t
bezeichnet. Für Temperaturen in der Kelvin-Skala verwenden wir - wie üblich
- ein großes T.
Da sich die Celsius-Skala (°C) und die Kelvin-Skala (K) nur durch die Lage
ihres Nullpunkts unterscheiden, stimmen Temperaturdifferenzen in beiden Skalen
überein:

Man hat man sich daher darauf verständigt, Temperaturdifferenzen immer
in Kelvin anzugeben.
Selbsttest
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Die Kelvin-Skala
In der Wissenschaft wird überwiegend die nach William Thomson (1824-1907,
Lord Kelvin) benannte Kelvin-Skala verwendet. Die Kelvin-Skala wird daher auch
die thermodynamische oder die absolute Temperaturskala
genannt. Wir werden in den folgenden Abschnitten noch sehen, dass der
absoluten Temperatur eine fundamentale Interpretation zugrunde liegt. Viele
Formeln haben bei Verwendung der absoluten Temperatur ein sehr einfaches Aussehen.
Die absolute Temperaturskala hat ihren Nullpunkt bei der absolut tiefsten theoretisch
denkbaren Temperatur, die nicht unterschritten werden kann. Es gibt daher bei
der Kelvin-Skala keine negativen Temperaturen.
Der absolute Nullpunkt liegt bei umgerechnet -273,15 °C.
Wie bei der Celsius-Skala ist die Temperatureinheit als 1/100stel
der Temperaturdifferenz zwischen Gefrier- und Siedepunkt des Wassers festgelegt.
Diese wird mit Kelvin (K) bezeichnet (nicht mit "Grad Kelvin") und
ist eine SI-Basiseinheit. Der Gefrier- und der Siedepunkt des Wassers liegen
damit bei 273,15 K bzw. 373,15 K.
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